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Neue Regel: Achselhöhe entscheidend für absichtliches Handspiel

Norbert Block, 27.06.2021

Neue Regel: Achselhöhe entscheidend für absichtliches Handspiel

Wieder einmal werden die Fußballregeln geändert. Bei der Fußball-Europameisterschaft werden die neuen Bestimmungen, die vom 1. Juli an gelten, bereits angewendet. Insbesondere die zuvor umstrittene Handspiel-Bewertung ist deutlich entschlackt worden und erleichtert die Entscheidung für die Schiedsrichter. Die Regeländerungen waren im Frühjahr vom International Football Association Board (IFAB) und der FIFA beschlossen worden.  

Es gebe nun zwei Kriterien, in denen ein Handspiel eines Verteidigers strafbar sei, informierte DFB-Lehrwart Lutz Wagner bei einer Online-Tagung. Erstens: wenn ein Spieler mit einer absichtlichen Bewegung die Hand oder den Arm zum Ball führt. Oder zweitens: wenn der Spieler durch seine Körperhaltung die Intention verfolgt, den Ball aufzuhalten. "Der Unparteiische muss beurteilen: Was ist die Absicht des Spielers? Entstammt die Körperhaltung aus einem natürlichen Bewegungsablauf? Oder will der Spieler den Ball mit dem Arm aufhalten, indem er seine Abwehrfläche vergrößert? Oder nimmt er zumindest das Risiko in Kauf, dass er den Ball an den ausgetreckten Arm bekommt?", erläutert Wagner. Erst im Achtelfinalspiel zwischen den Niederlanden und Tschechien konnte man ein solches absichtliches Handspiel beobachten, welches nach Videobeweis auch zum Platzverweis für den Niederländer Matthijs de Ligt führte.

Konkrete Beschreibungen wie die "Abstützhand" oder das "Anschießen durch einen Mitspieler" seien aus dem Regeltext gestrichen worden und würden nun summiert unter dem Begriff der "Intention bei der Bewegung", heißt es auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes. "Diese Frage zu bewerten, legt man nun wieder mehr in das Ermessen des Schiedsrichters", so Lutz Wagner.

Mit den neuen Regeln wird klar definiert, mit welchem Bereich des Arms überhaupt ein absichtliches Handspiel begangen werden kann. "In der vergangenen Saison wurde oft über die 'T-Shirt-Linie' gesprochen – die hat es im Regelwerk aber nie gegeben", stellt Lutz Wagner in dem Online-Beitrag klar. Künftig gilt die Achselhöhe als Grenze für die Strafbarkeit eines Handspiels. "Zieht man sich die Spielführerbinde soweit nach oben wie möglich und der Ball fliegt dagegen, dann ist dies ein Handspiel", veranschaulicht der DFB-Lehrwart die neue Richtlinie.

Ein dritter Punkt zur Handspielregel behandelt das unabsichtliche Handspiel eines Angreifers. Dieses werde vom Schiedsrichter künftig nur noch geahndet, wenn der Angreifer unmittelbar nach seinem Handspiel selbst ein Tor erzielt, heißt es. Komme es hingegen nur zu einer Torchance oder ein Mitspieler erzielt das Tor, bleibe das unabsichtliche Handspiel des Angreifers ungestraft.


Quelle:dfb