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Die neuen Regeln (1): Gelb und Rot auch für Team-Offizielle

Norbert Block, 17.07.2019

Die neuen Regeln (1): Gelb und Rot auch für Team-Offizielle

Seit dem 1. Juli 2019 gelten eine Reihe neuer Regeln im Fußball. Diese wurden von den sogenannten "Regelhüter" des International Football Association Board (IFAB) und dem Weltfußball­verband Fifa beschlossen. Bei der Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft fanden die neuen Regel bereits Anwendung. Sie sollen auch den heimischen Schiedsrichtern, die jüngst unter anderem in Bad Berka vom Lehrwart des KFA Mittelthüringen geschult wurden,  die Tätigkeit erleichtern. Der Deutsche Fußballbund (DFB) veröffentlichte die neuen Regeln (jeweils kursiv geschrieben) mit Erläuterungen von DFB-Lehrwart Lutz Wagner. Wir dokumentieren diesen Beitrag in drei Beiträgen:

Regel 3: Spieler

Ein Spieler, der ausgewechselt wird, muss …

– das Spielfeld über die nächste Begrenzungslinie verlassen, es sei denn, der Schiedsrichter zeigt an, dass der Spieler das Spielfeld direkt und sofort an der Mittellinie oder an einer anderen Stelle verlassen darf (z.B. aus Sicherheitsgründen oder wegen einer Verletzung),

– sich sofort in die Technische Zone oder die Umkleidekabine begeben und darf nicht mehr am Spiel teilnehmen; es sei denn, Rückwechsel sind zulässig.

DFB-Lehrwart Lutz Wagner: Eine sehr sinnvolle Änderung, die hilft, das Zeitschinden zu minimieren. Oft haben sich Spieler in der Endphase einer Partie vor ihrer bereits angezeigten Auswechslung an eine Position weit weg von der Mittellinie, wo sie das Feld verlassen mussten, begeben und sind dann aufreizend langsam vom Platz gegangen, damit der Vorgang möglichst lange dauert.

Es kann Ausnahmen von der neuen Regel geben, wenn der Spieler das Spielfeld schnell an der Mittellinie verlassen kann, auf einer Trage vom Platz gebracht wird oder seine Sicherheit gefährdet ist, weil er zum Beispiel an der gegnerischen Fankurve vorbeimuss.

Der ausgewechselte Spieler muss sich umgehend in die Technische Zone oder die Umkleidekabine begeben, um Konfrontationen mit Auswechselspielern, Zuschauern, Team- oder Spieloffiziellen zu verhindern. Verstößt er gegen diese Regel, kann er wegen unsportlichen Betragens mit „Gelb“ bestraft werden.

 

Regel 5: Schiedsrichter

Der Schiedsrichter kann Teamoffizielle, die sich nicht verantwortungsbewusst verhalten, verwarnen (Gelbe Karte) oder sie vom Spielfeld und dessen unmittelbarer Umgebung einschließlich der Technischen Zone entfernen lassen (Rote Karte). Kann der Täter nicht identifiziert werden, wird die Disziplinarmaßnahme gegen den höchstrangigen Trainer in der Technischen Zone ausgesprochen.

DFB-Lehrwart Lutz Wagner: Die Tests mit Verwarnungen und Feldverweisen für unsportliches Betragen von Teamoffiziellen, also Trainern oder Betreuern der Vereine, verliefen erfolgreich und offenbarten deutliche Vorteile. Die Tatsache, dass im Zweifel der höchstrangige Trainer, also der Chef, bestraft wird, dürfte die Suche nach dem wirklich Schuldigen erleichtern. Der ideologische Hintergrund: Er ist für das Verhalten der übrigen Teamoffiziellen verantwortlich.

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Ein verletzter Spieler darf nicht auf dem Spielfeld behandelt werden. (…) Ausnahmen von der Verpflichtung zum Verlassen des Spielfelds bestehen nur, wenn ein Strafstoß verhängt wurde und der verletzte Spieler der Schütze ist.

DFB-Lehrwart Lutz Wagner: Das ist im Sinne des Fair-Play-Gedankens. Bisher konnte auch ein als sicherer Schütze bekannter Spieler den Strafstoß nicht ausführen, weil er das Spielfeld nach der Behandlung verlassen musste und es erst nach der Spielfortsetzung, in diesem Fall dem Strafstoß, wieder betreten durfte.

 

Regel 8: Beginn und Fortsetzung des Spiels

Das Team, das beim Münzwurf gewinnt, entscheidet, auf welches Tor es in der ersten Halbzeit spielt oder ob es den Anstoß ausführt.

DFB-Lehrwart Lutz Wagner: Durch die Regeländerungen der vergangenen Jahre ist der Anstoß dynamischer geworden (zum Beispiel kann mit dem Anstoß direkt ein Tor erzielt werden). Dem wird gerecht, dass der Spielführer, der den Münzwurf gewinnt, sich auch für den Anstoß entscheiden darf und nicht automatisch Platzwahl hat. Das gegnerische Team darf dann wählen, auf welches Tor es in der ersten Halbzeit spielt.

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Der Schiedsrichter-Ball erfolgt mit dem Torhüter des verteidigenden Teams in dessen Strafraum, wenn zum Zeitpunkt der Unterbrechung …

– der Ball im Strafraum war oder

– die letzte Ballberührung im Strafraum erfolgte.

In allen anderen Fällen erfolgt der Schiedsrichter-Ball mit einem Spieler des Teams, das den Ball zuletzt berührt hat, an der Stelle, an der der Ball zuletzt von einem Spieler, einer Drittperson oder von einem Spieloffiziellen berührt wurde. Alle anderen Spieler (beider Teams) müssen einen Abstand von mindestens vier Metern zum Ball einhalten, bis der Ball im Spiel ist.

DFB-Lehrwart Lutz Wagner: Das bisherige Verfahren bei Schiedsrichter-Bällen führte oft zu "künstlichen" und unlauteren Spielfortsetzungen (zum Beispiel, indem ein Einwurf tief in der gegnerischen Hälfte verursacht wurde) oder zu Konfrontationen. Der Schiedsrichter-Ball erfolgt mit einem Spieler des Teams, das den Ball zuletzt berührt hat (bzw. in Ballbesitz war). Damit soll der Vorteil, der vor der Unterbrechung bestand, wiederhergestellt werden.

 

Regel 9: Ball in und aus dem Spiel

Das Spiel wird mit einem Schiedsrichter-Ball fortgesetzt, wenn der Ball einen Spieloffiziellen berührt, aber auf dem Spielfeld bleibt und …

– ein Team einen aussichtsreichen Angriff auslöst/startet,

– der Ball direkt ins Tor geht,

– der Ballbesitz wechselt.

DFB-Lehrwart Lutz Wagner: Dass ein Team einen Vorteil erlangt oder gar ein Tor erzielt, nachdem der Ball versehentlich von einem Spieloffiziellen – also einem Mitglied des Schiedsrichter-Teams – berührt wurde, wird jetzt ausgeschlossen. Das langjährige geflügelte Wort "Der Schiedsrichter ist Luft" gilt in diesen Fällen nicht mehr.


Quelle:DFB