Eine Halbzeit mit Herz und ein zweiter Durchgang zum Vergessen
Sascha Klingenschmidt, 26.06.2025
0 : 6 (0 : 0)
Nach dem hitzigen Auswärtsspiel gegen Teichel wartete im ersten Heimspiel des Jahres direkt der dickste Brocken der Liga: der FSV Martinroda – ungeschlagener Tabellenführer, körperlich stark, taktisch gefestigt und individuell gut besetzt. Und wir? Weiterhin mit schmalem Kader und gerade so spielfähig
Tapferer Abwehrkampf – starkes 0:0 zur Pause
Unsere Mannschaft nahm die Rolle des Underdogs an und kämpfte sich mit viel Herz und Hingabe in die Partie. Martinroda übernahm erwartungsgemäß das Kommando, kam aber trotz reichlich Ballbesitz nur selten zu wirklich gefährlichen Abschlüssen. Immer wieder zwangen wir den Gegner zu Schüssen aus der zweiten Reihe, die entweder in Emils Armen landeten oder am Gehäuse vorbeisegelten.
Nach vorne blieb es bei wenigen, aber durchaus wirkungsvollen Nadelstichen: Adam N. setzte nach einer Ecke per Kopf ein erstes Ausrufezeichen an den Querbalken und Emil C. sorgte nach einem klugen Pass auf den Flügel ebenfalls für kurzes Luftanhalten bei den Gästen.
Mit viel Laufarbeit, giftigen Zweikämpfen, die teils an der Grenze des Erlaubten geführt wurden und dem nötigen Quäntchen Glück retteten wir das 0:0 in die Halbzeit – ein Teilerfolg, der sich angesichts der Vorzeichen sehen lassen konnte.
Einbruch nach Wiederanpfiff – eiskaltes Martinroda
Was dann folgte, war leider eine ganz kalte Dusche. In den ersten 16 Minuten nach Wiederbeginn zeigte Martinroda, warum sie an der Tabellenspitze stehen. Unsere Fehlerquote stieg, die Laufwege wurden weniger fleißig genommen, und auch sonst war alles dabei, was man nicht sehen will: ungenaue Pässe, Stellungsfehler, fehlende Absicherung, kaum Entlastung – und zur Krönung auch noch ein Eigentor. In dieser wilden Viertelstunde kassierten wir ganze sechs Gegentore – 0:6, Spiel entschieden.
Klar ist: Die Jungs hatten schon im ersten Durchgang viel investiert – zu viel für manche. Mit nur einer Option auf der Bank waren gezielte Pausen kaum möglich und trotzdem tat die Deutlichkeit weh.
Aber: Aufwärtstrend erkennbar
Was bleibt, ist ein Ergebnis, das nicht schmeckt – aber auch eine Mannschaft, die sich deutlich gefestigter präsentierte als noch eine Woche zuvor. Das Team zeigte in der ersten Halbzeit, wozu es in der Lage ist, wenn alle an einem Strang ziehen.
Dass Martinroda aktuell das Maß aller Dinge ist, bleibt somit unbestritten. Für uns gilt: Erste Hälfte mitnehmen, zweite Hälfte aufarbeiten – und aus beidem die richtigen Lehren ziehen.
Kader:
1 Emil M., 5 Emil C., 6 Adam Z., 7 Ben, 8 Franz, 9 Philipp, 10 Béla, 11 Oskar, 12 Adam N.
Quelle:SK
